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Frauenbenachteiligungspropaganda

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Ein neuer Fall der Frauenbenachteiligungspropaganda, den Arne Hoffmann vor kurzem auf seinem Blog schilderte, veranlaßt mich noch einmal dazu, etwas zu dem Thema zu schreiben.

Die Bezirksverordnetenversammlung von Marzahn-Hellersdorf hat festgestellt, daß “zu wenig” Frauen Mitglieder in Sportvereinen sind. Damit fängt das Problem schon an. Woher weiß die BVV eigentlich, daß “zu wenig” Frauen Mitglieder von Sportvereinen sind? Legt irgendjemand fest, wieviele es sein müssen?

Einfacher läßt sich die Frauenbenachteiligungsideologie in unserem Lande nicht entlarven. Denn so wird deutlich, daß ein willkürlicher Maßstab zu der Wertung führt, “zu wenig” Frauen engagieren sich in Sportvereinen: Der Maßstab der Gleichheit. Woher weiß man, daß Männer und Frauen gleich sind?

Und selbst wenn man es wüßte: Warum müßte man dann für eine Parität sorgen? Männer und Männer sind schließlich auch gleich. Und niemand kümmert sich darum, daß genauso viele Männer wie Männer in Sportvereinen Mitglied sind.

Vielleicht sind Männer und Frauen ja doch nicht so gleich. Soll man Frauen in Sportvereine zwingen? Und Männer zu Ayurveda-Therapien?

Ich spreche in bezug auf unser Zeitalter vom sogenannten “Gleichheitssexismus”. Wir leben in einer fürwahr sexistischen Zeit, in der das Charakteristikum Geschlecht zum obersten Auswahlkriterium mutiert ist, wie man an der Debatte um Quoten, weibliche Professoren oder dem Klimaschädling Mann sehen kann. Überall wird nach dem Kriterium Geschlecht unterschieden und geurteilt.

Weil also zu wenige Frauen in Sportvereinen tätig sind, dafür aber lieber in Frauenfitneßstudios gehen, möchte man in Marzahn-Hellersdorf, der größten Berliner Plattenbauansammlung, eine Frauensporthalle einrichten. Warum zwingt man nicht einfach Fitneßunternehmen, Männerstudios zu gründen? So könnte man das Problem auch lösen.

Ich möchte vor allen Dingen auf die willkürlichen Wertungen hinter diesen Prozessen hinweisen. Das ist zwar immer etwas akademisch, zeigt aber gut die Absurdität hinter diversen Frauenfördermaßnahmen.

Für die Tatsache, daß Frauen Sporthallen meiden, könnte ja auch verantwortlich sein, daß Männer aufgrund ihres Naturells einfach mehr Spaß an sportlichem Wettbewerb haben und deshalb lieber Konkurrenzsportarten mögen.

Kurzum: Die gegenwärtig bemängelten Zustände können einfach ganz natürlich sein, und nicht das geringste Problem muß vorliegen.

Die willkürliche Behauptung der Gleichheit von Mann und Frau liegt hinter den meisten Gleichberechtigungstheaterstücken, die heutzutage inszeniert werden. Die BVV von Marzahn-Hellersdorf hat natürlich gleich eine Umfrage in Auftrag gegeben, nach der für Frauen viele Sporthallen zu schmutzig seien und sie lieber unter sich Sport machen. Ob Frauen aber nun genau aus diesen Gründen weniger in Sportvereinen eingetragen sind, wird von solch einer Umfrage nicht berührt. Vielleicht finden Männer die Hallen auch nicht gerade sauber. Und vielleicht würden Frauen auch bei den saubersten Sporthallen lieber ins Frauenfitneßstudio gehen.

Vielleicht haben sie einfach weniger Bock auf diese Art von sportlicher Betätigung. Der Bürgermeister von Marzahn hat für seine glorreiche Idee, eine Frauensporthalle einzurichten, natürlich gleich den “Gender-Budgeting-Preis” der Berliner Senatsverwaltung erhalten. Zu den glorreichen Schlußfolgerungen des Bezirksbürgermeisters zählt auch die Feststellung, daß seiner Meinung nach die Frauen auch so sporthallenabstinent seien,

weil „vielen Frauen die Hallen zu schmutzig waren. Das ist den Männern nie aufgefallen“, so Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD). Frauen würden sich stattdessen einen Ort der Geselligkeit wünschen.

Da muß sich bei uns Männern wohl noch einiges tun. Die Männer sind also das Problem. Sie sollten schmutzsensibler werden. Dann kommen auch mehr Frauen in die Halle. Oder wie soll man diese absurden Äußerungen verstehen? Und Geselligkeit kommt bei uns Männern, die bekanntlich ein Problem darstellen, auch nicht auf. Wir sind richtig tumbe Wesen.

Ich will mit dieser Beschreibung einfach nur zeigen, wie völlig neutrale Fakten zu einem schönen zeitgeistkonformen Bild aufgeladen werden, das die angenehmen Eigenheiten aufweist, daß

    Frauen benachteiligt werden,
    Frauen die besseren Menschen sind
    und Männer zurückgeblieben und tumb.

Man sollte sich dieser willkürlichen und zweckgerichteten Wertungsprozesse genau bewußt werden und dann die verantwortlichen Akteure mit ihrem Konformismus und ihrer Heuchelei konfrontieren.

In den politischen Parteien sind bekanntlich auch nur relativ wenige Frauen aktiv. Und anderswo gibt es bestimmt auch Bereiche, in denen wiederum sehr wenige Männer aktiv sind. Nur würde nie jemand auf die Idee kommen, letzteres zu einem Problem aufzubauschen. Man kann sich wunderbar als guter Mensch inszenieren und sein Selbstbild aufpolieren, wenn man dem Zeitgeist frönt. Das Bild der Frauenbenachteiligung ist ein Selbstzweck.

Ihm wird zwanghaft versucht zu entsprechen. Man erkennt dies immer wieder daran, daß längst bevor alle Zweifel, Gegenargumente und anderen Erklärungsmöglichkeiten für Disparitäten geprüft wurden, die gewünschte Kausalität, das gewünschte Bild hergestellt werden.

Wer dagegen natürliche Skepsis und Rationalität walten läßt und Gegenargumente äußert, wird meist nur schief angeguckt – mit dem Subtext: Was, Du möchtest dem Zeitgeist, dem, was alle richtig finden, widersprechen? Auch nur in Erwägung ziehen, daß etwas nicht stimmt? Das ist ja ungeheuerlich.

Die meisten Menschen sind leider häufig völlig identisch mit den gewünschten Bildern, die eine Gesellschaft für sich auserwählt hat.

Tagesspiegel: Berlin-Marzahn bekommt eine Frauensporthalle
Berliner Kurier: Aufstand gegen Berlins erste Frauen-Sporthalle

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